Mal wieder im Osten – Teil 5 – Über die Grenze

An unserem 6. und letzten Tag stand nun die Heimreise zurück nach Baden Württemberg vor uns. Doch auch dieser Tag bescherte uns Caches mit alten Paternostern, Würste die nur über einen Zaun bestellbar waren, holzige Aussichten und eine ganzjährige Winterlandschaft.

Bevor wir Adieu zu unserem herorragendem Hotel One mitten in der Altstadt vom wunderschönen Leipzig sagten, machten wir uns am Vormittag nach dem Auschecken, noch an einen Stadtcache am historischen Alten Rathaus, das nicht weit entfernt von unserem Hotel lag. Der dazugehörende Cache hatte den Namen „Beamtenseilbahn“. und hatte irgendwas mit einem Paternoster zu tun. Dies klang vor allem für die Kinder interessant, weil sie wie wir Erwachsenen, so etwas noch nie mit eigenen Augen gesehen hatten.

Nach einem kurzen Fußmarsch durch die südliche Altstadt kamen wir an diesem monumentalen Rathaus an.

neues Leipziger Rathaus 01

neues Leipziger Rathaus

Das vom 19. Oktober 1899 bis 7. Oktober 1905 erbaute Rathaus wurde nach Plänen von Hugo Licht im Stil des Historismus erbaut. Die Fassade ist geschmückt mit einer Vielzahl plastischer Details – Skulpturen und Reliefs mit thematischem Bezug zur Stadt und ihren Bewohnern. Neben dem Löwen als Wappentier, der variantenreich vertreten ist, finden sich hier die Stadtgöttin Lipsia und allegorische Figuren für Buchdruckkunst, Justiz, Wissenschaft, Musik und Handwerk sowie unzählige Tier- und Fabelwesen. Auch im Inneren des Gebäudes lohnt ob der Details ein genauerer Blick. Besonders hervorzuheben sind das reich ausgeschmückte Haupttreppenhaus und der historische Ratsplenarsaal.

Nach all diesen historischen Informationen und Anblicken machten wir uns auf die Suche nach dem Paternoster. Dies gestaltete sich gar nicht so einfach, da dieser nicht ausgeschildert ist und das Navi naturgemäß im Inneren von Gebäuden schwerlich funktioniert.

So fanden wir nach etlichen Rundgängen durch allerlei Abteilungen und Ämtern schließlich doch den Paternoster. Leider war dieser bei unserem Besuch gesperrt. Schade, aber wenn ihr Glück habt und er doch funktioniert, dann könnt ihr durch lautes Wiehern die Beamten von ihrem „Büroschlaf“ aufwecken und sie vielleicht überreden mitzufahren 😉

Nach dem lösen der einzelnen Aufgaben rund ums Rathaus und Paternoster (was wörtlich ja „Unser Vater“ heißt), konnten wir uns dem Lösen der Final Koordinaten machen und wurden nicht weit vom Rathaus fündig.

Alles in allem ein Pflichtcache in Leipzig!!!

Danach machten wir uns wieder auf den Weg zum Hotel und machten uns mit dem Cachingmobil Richtung Heimat. Vor uns lagen 412km was ungefähr 4 Stunden Fahrzeit entsprach, wären da nicht schon wieder irgendwelche ausgezeichneten Caches die wir (ehrlicher gesagt ICH) machen wollten.

So machten wir nach 1 Stunde Fahrt am Autobahnparkplatz Rodaborn Rast und gingen den wirklich außergewöhnlichen Tradi namens „Hörst Du den Amtsschimmel wiehern 2“, der nur in Fahrtrichtung Schleiz zu erreichbar ist, an.

Im ersten Augenblick sieht dieser unscheinbare Autobahnparkplatz recht unspektakulär aus, wäre dort jenseits eines Zaunes nicht dieses alte Gebäude mit der Aufschrift „1. deutsche Autobahnraststätte“.
Tatsächlich wurde hier 1936 der Umbau der Gaststätte „Rodaborn“ zur Autobahn-Raststätte begonnen und Parkplätze auf beiden Seiten angelegt. Am 20.12.1936 wurde sie als erste (Reichs-) Autobahnraststätte Deutschlands in Betrieb genommen.

Ende der 1970er Jahren erfolgte die Schließung später die Wiedereröffnung durch die MITROPA als Transitraststätte. Nach der Wende führte die MITROPA AG die Raststätte weiter. Aus Rodaborn wurde eine ganz normale, wenn auch etwas altmodische Raststätte. Doch gerade das Rustikale wussten viele Gäste zu schätzen.

2004 kam im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 9 das Endgültige Aus der historischen Autobahnraststätte. Hierbei wurde der Raststätte die Konzession entzogen. Eine Wiedereröffnung ist hierdurch gesetzlich auch kaum mehr möglich. Seither steht sie leer, die alten Parkplätze auf beiden Seiten wurden zurückgebaut, bzw. gingen durch die Autobahnverbreiterung verloren. 2009 stand das Restaurant zum Verkauf. Der neue Käufer betreibt seither das alte Raststättenhaus als Ausflugsgaststätte.

Bis hierher traurig aber nachvollziehbar wer die gesetzlichen Vorgaben kennt…
Doch das neue Besitzer Ehepaar machte diesen Nachteil zum Alleinstellungsmerkmal und verkauft nun wegen eben dieser fehlenden Raststättenlizens, nun original Thüringer Bratwurst vom Grill über den Zaun.
Ja ihr habt richtig gelesen. Wer eine Wurst will muss am Zaun läuten und die Bestellung wird durch den Zaun gegeben und anschließend werden die leckeren Würste mittels einer Leiter über den Zaun gereicht.
Wahnsinn !!!

Ach ja und nebenbei haben wir auch noch den Cache mit dem passenden Name gefunden. Hier zeigt sich mal wieder die alte Cacher Weisheit: „Ohne Geocaching wäre ich hier nie vorbeigekommen“.

Nach dieser tollen Rast ging wieder weiter gen Süden, aber nur 20 Minuten lang, den an der Abfahrt Schleiz hier war schon die nächste lohnenswerte Rast in Form von Woodys Holzkneipe vor. Leider hatten wir hier keine Zeit einzukehren, was sich aber bestimmt bezüglich der besonderen Holzausstattung innerhalb und außerhalb des Restaurants lohnen würde.

Woodys

Woodys

Deshalb konnten wir uns „nur“ am Tradi „Woodys“ erfreuen. Da wir ja noch genug Zeit für einen weiteren Cache hatten, fuhren wir weitere beachtliche 29 km zum nächsten Cache und durften wenigstens einen kleinen Vorgeschmack auf den Winter 2013/2014 an einem Cache namens Winter-Wonderland“ erleben, der sich ja bis heute bei uns im Norden Baden Württembergs nie eingestellt hat.

Nach einem weiteren schönem Tradi namens „PS-Cache“ mit über 200 Favoritenpunkten kamen wir erschöpft aber glücklich Zuhause an.

So konnten wir einstimmig nach 35 Caches mit über 2500 Favoritenpunkten nur ein Resümee ziehen:
Wir kommen wieder !!!

Kategorien: Cacher, Caches, Fun, Reisen | Schlagwörter: , , , , , , , , | 5 Kommentare

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5 Gedanken zu „Mal wieder im Osten – Teil 5 – Über die Grenze

  1. Die Wurst über den Zaun… Da muss ich auch mal hin. Wieder mal ein toller Bericht, mit tollen Erlebnissen.

  2. Ich möchte auch eine Wurst über den Zaun bekommen … Danke für diesen tollen Bericht!

  3. Imzadi32

    Wurstzaun!? Cool! Sollen wir denen so einen Cache Greifer mit angepasster Biegung schenken,dann können sie sie einzeln rüberreichen, auch direkt vom Grill.
    Klasse Reise-Cache-Bericht.
    Dass mit dem „Überreden anzuhalten“ für schöne Caches, kann ich bestens nachempfinden!
    Ich will jetzt auch urlauben…sofort!!

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